Leistungsfähiger und sparsamer
Ansfelden/Linz,
01.04.2005: „Double Disc“ steht bei dem Ansfeldner
Recyclingmaschinen-Hersteller Erema für die verfahrenstechnische
Trennung der Materialvorbereitung (Zerkleinern, Mischen, Trocknen,
Vorwärmen und Vorhomogenisieren) vom Beschicken des Extruders. Das
Österreichische Maschinenbauunternehmen realisiert dies durch die
Integration einer zweiten Messerträgerscheibe („Double Disc“) im
patentierten Erema - T-DD - Schneidverdichter. Die
neue Verfahrenstechnik, von Erema auch Recycling Technologie der 4.
Generation genannt, überzeugt durch eine 15% höhere Ausstoßleistung bei
gleichzeitig bis zu 20% geringerem spezifischen Energieverbrauch und
wird vom Markt sehr gut angenommen. Seit der Vorstellung auf der
Düsseldorfer „K-2004“ im vergangenen Oktober konnten so bereits über 30
Double Disc Anlagen erfolgreich in Betrieb gehen.
Neben der erhöhten
Ausstoßleistung und dem anwendungsbedingt geringeren Energieverbrauch
zeigten die ersten sechs Monate Praxiseinsatz bei Kunden insbesondere
bei bestimmten Anwendungen weitere signifikante Vorteile:
Aufbereitung von Materialien mit hohen Restfeuchten
Aufgrund
ihrer physikalischen Eigenschaften sind einige Post Consumer
Materialien wie Folien mit hohem Stretch-Anteil (LLDPE), sehr dünne
Folien, faserige Materialien usw. nach einem Waschvorgang mit
herkömmlichen Mitteln wie Trocknungszentrifugen, Heißluft usw. nur sehr
schwer zu trocknen. Der Aufwand, eine für die nachfolgende Extrusion
verfahrensbedingt max. zulässige Restfeuchte nicht zu überschreiten,
wird dabei unverhältnismäßig hoch. Mit der neuen Double Disc
Technologie von Erema können nun Materialien mit Restfeuchten bis 15%
problemlos mit hoher Ausstoßleistung verarbeitet werden.
Sekundärrohstoffe mit Restfeuchten in dieser Größenordnung galten
bislang als nicht direkt weiterverarbeitbar. „Und dennoch ist das so
produzierte Granulat vollständig entgast und blasenfrei.“ erläutert
Gerhard Wendelin, Geschäftsführer von Erema, “Hier öffnen sich mit der
neuen Erema Technik neue, wirtschaftlich interessante Möglichkeiten.“
Aufbereitung von vorzerkleinerten, hygroskopischen Materialien
Ein
weiterer Bereich, in welchen sich die neue Erema T-DD Technologie in
kürzester Zeit bestens bewährt hat, sind Abfälle aus hygroskopischen
Materialien wie PET-Folie oder PA. So zeigte sich in mehr als einem
Dutzend Anwendungsfällen, dass der Viskositätsabbau (IV) bei der
Aufbereitung von BOPET (biaxial verstreckter PET-Folie) mit
durchschnittlich um oder unter 1% außerordentlich gering ausfällt.
Dieses Ergebnis überzeugt umso mehr, als bei der Aufbereitung mittels
Double Disc Technologie ein Extruder ohne Vakuumentgasung eingesetzt
werden kann. Dieser Verzicht auf die Extruderentgasung bringt zwei
entscheidende Vorteile:
Zum einen ist dies eine extrem hohe
Regranulatqualität: „Kunden berichten von einem doppelt so hohen
prozentuellen Anteil an rückführbarem Regranulat zur Hauptlinie –
verglichen mit herkömmlichen Aufbereitungsextrudern mit Entgasung.“, so
Gerhard Wendelin, „Und das ohne die Gefahr von störenden negativen
Einflüssen an der Hauptlinie und in der Folie.“ Wendelin führt dies auf
die fehlenden Entgasungsdome am Extruder zurück, an welchen sich
bevorzugt Materialreste ablagern, welche dort unverhältnismäßig lange
verweilen, irgendwann in den Extrusionsprozess zurückgelangen und in
der Folge Qualitätsprobleme mit der damit produzierten Folie
verursachen. Auf sie kann infolge der sehr wirksamen Vortrocknung im
Double Disc Schneidverdichter verzichtet werden. Die
verfahrenstechnisch wirksame Extruderlänge kann damit annähernd
halbiert werden.
Ein zweiter Vorteil ist der daraus resultierende,
extrem niedrige Gesamtenergiebedarf: „Ein herkömmlicher BOPET
Aufbereitungsvorgang mit Entgasungsextruder benötigt bei einer
typischen Produktionsleistung von 700 kg/h etwa 245 kW, das neue Erema
T-DD System bei derselben Leistung gerade einmal 175kW.“ rechnet
Wendelin vor, „Das führt bei durchschnittlichen Energiekosten schnell
zu 30 bis 50.000 Euro Energiekosteneinsparung - Jahr für Jahr.“
Allerdings
warnt Gerhard Wendelin auch davor, die Möglichkeiten der neuen
Technologie zu überschätzen. Das Double Disc Verfahren sei kein
Wunderheilmittel, welches uneingeschränkt bei allen beliebigen
Anwendungen helfe. Jeder Fall sei differenziert zu betrachten und Erema
unterstütze jeden Kunden, bei der Auswahl der individuell besten
Recyclinglösung.
© EREMA – Engineering Recycling Maschinen und Anlagen Ges.m.b.H.
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