Direktrecycling ohne externe Vortrocknung Ansfelden/Linz,
Österreich. EREMA präsentierte kürzlich eine komplette Anlage zur
Direktverarbeitung von PET-Flaschenflakes in Flachfolien ohne den
Zwischenschritt einer Granulierung und ohne den herkömmlich notwendigen
Aufbereitungsschritt der Kristallisation und Vortrocknung. Während
einer einwöchigen Hausmesse demonstrierte EREMA täglich unter den Augen
zahlreicher internationaler Kunden und Interessenten die zuverlässige
Funktion ihrer neuen PET-Recyclingtechnologie. Die Innovation besteht
in der Gesamtkonzeption einer sehr kompakten Produktions-anlage und
profitiert besonders von der Erema-typischen
Schneidverdichter/Extruder-Kombination, die eine aufwendige,
kostenintensive Vorkristallisation und Vortrocknung überflüssig macht.
Durch die Direktverarbeitung entfallen nicht nur die Kosten der
Granulierung und des logistischen Aufwandes bis zur Weiterverarbeitung,
mit einem einzigen Aufschmelz-vorgang lassen sich jetzt hochwertige
Halbzeuge aus einem vergleichsweise kostengünstigen "Rohstoff"
herstellen. Dabei weist die Flachfolie eine fast unveränderte
Viskosität gegenüber dem Flaschenmaterial auf. Grundvoraussetzung für die
anspruchsvolle Verarbeitung direkt in Flachfolie ist sowohl die
gleichbleibende Qualität des PET-Flaschenmaterials sowie die konstante
Homogenisierungsleistung der Schmelzeaufbereitung, welche weder durch
Viskositätsschwankungen noch durch größere Anhäufungen von
Verunreinigungen gestört werden darf. Daher empfiehlt es sich, die
Beschickung der Anlage über ein möglichst großes Mischsilo vorzunehmen.
Der maximale PVC-Anteil sollte im Durchschnitt unter 50 ppm liegen. Der
auf eine geringe Verweilzeit ausgelegte Extruder kann je nach Bedarf
mit mehreren Entgasungseinheiten ausgerüstet werden und fördert die
Schmelze in einen Teilflächen-Rückspülfilter, in welchem sie
zuverlässig von Verunreinigungen getrennt wird. Das während der
Hausmesse verarbeitete PET-Material war trotz seiner 100%igen
Post-Consumer-Herkunft so sauber, daß die Filter nur alle drei bis vier
Stunden durch automatische Rückspülung gereinigt werden mußten. Das
Erema-Prinzip der Teilflächenrückspülung verursacht dabei nur
vernachlässigbar geringfügige Druckschwankungen von +/- 0,2 bar an der
Breitschlitzdüse. Die Rückspülreinigung ließ sich deshalb ohne
Qualitätsschwankungen während der Produktion durchführen. Für höhere
Verunreinigungen wird ein kontinuierlich arbeitender
Hochleistungsfilter (Laserfilter) eingesetzt. Die Gesamtanlage
entstand in Kooperation mit der Kuhne GmbH, Sankt Augustin,
Deutschland, welche für diese Demonstration von der Flachfoliendüse
über ein Standardglättwerk bis zur Wickeleinrichtung die komplette
Nachfolgeeinheit aus ihrem Technikum zur Verfügung stellte. Frank
Alexy, Verkaufs-Ingenieur bei Kuhne, erläutert, daß es sich bei dieser
Technikums-Nachfolgeeinheit um eine Universalausführung handelt, die
nicht auf die speziellen Bedürfnisse einer PET-Verarbeitung
ausgerichtet sei. Für Polyester setzt Kuhne gewöhnlich ein um 30 Grad
geneigtes oder ein horizontales Glättwerk mit entsprechend
ausgerichteter Düse ein. Frank Alexy: "Wir waren überrascht, daß sich
mit der kompakten und vergleichsweise preiswerten EREMA-Technologie
bereits nach wenigen Vorversuchen solch gute Ergebnisse erzielen
ließen. Beeindruckend auch, wie gering der personelle Aufwand zum
Betreiben der sehr überschaubaren Anlage ist." Die gesamten
Produktionskosten nach dieser Verarbeitungstechnologie betragen
zwischen DM 0,40 und DM 0,50 pro Kilogramm erzeugter Flachfolie. Unter
dem Aspekt, daß der Rohstoffpreis für PET-Flaschenmahlgut derzeit bei
DM 0,80 bis DM 1,20 liegt, eröffnet die neue Erema-Technologie dem
Verarbeiter eine wirtschaftlich sehr interessante Möglichkeit.
Rieselfähiges
PET-Flaschen-Mahlgut wird dem Schneidverdichter zugeführt und in einem
einzigen Arbeitsschritt gemischt, erwärmt, kristallisiert und
getrocknet. Zur Reduzierung des Viskositätsverlustes und zur Steigerung
der Verdampfungsintensität des hygroskopischen Materials findet dieser
Prozeß unter Vakuum statt. Die Materialbewegung im Schneidverdichter
ist so dynamisch, daß auch während der Kristallisation keine
Verklebungsgefahr besteht und der tangential angedockte Extruder
kontinuierlich beschickt wird.
Folienmuster sind auf Anfrage erhältlich.
PRESSEKONTAKT
Julia Krentl
Corporate Communication
EREMA Group
Unterfeldstraße 3
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