Polyester - Recycling

Inline-Trocknen im Vakuum - Ein Technologiesprung
Zur Aufbereitung von verschiedensten Polyesterabfällen bietet EREMA, Ansfelden/Linz, Österreich, ein vollständiges Technologieprogramm, das sowohl auf die Besonderheiten des Materials als auch auf die unterschiedlichen Abfallvarianten ausgelegt ist.

Die kompakte Schneidverdichter/Extruder-Kombination von Erema zeigt bei der Verarbeitung von PET große Vorteile: Als rieselfähige Beschickung gelangt das Material ohne Vorkristallisation und ohne Vortrocknung direkt in den Schneidverdichter. Der Schneidverdichter mischt, erwärmt, kristallisiert und trocknet das Füllgut in einem einzigen Arbeitsschritt. Dabei ist die Materialbewegung so dynamisch, daß auch während der Kristallisation keine Gefahr durch Verkleben droht, sondern eine sehr gute, kontinuierliche Beschickung des Extruders erfolgt. Das kristallisierte und vorgetrocknete Material wird von der tangential angedockten Extruderschnecke direkt erfaßt und weiter aufbereitet.

Neu - Trocknen im Vakuum
Eine wesentlich bessere Vortrocknung im Schneidverdichter und die Eliminierung von Spinnöl läßt sich durch Anlegen eines hohen Vakuums erzielen. Für diese Anwendung wurde ein Spezialschneidverdichter mit einem hermetisch abgedichteten Behälter entwickelt, der sich trotz kontinuierlicher Beschickung auf einen sehr niedrigen Innendruck evakuieren läßt (patentiert). Unter diesen Bedingungen erhöht sich die Verdampfungsintensität der meisten Spinnöle sowie von Wasser sprunghaft.

Erste Produktionseinsätze zeigen, daß bei Aufbereitung unter Vakuum der Viskositätsverlust um 60 bis 70% geringer ausfällt und Spinnöle bis über 80% eliminiert werden können. Die Viskosität des Materials bleibt in günstigen Fällen sogar vollständig erhalten. Damit eignet sich der Sekundärrohstoff nicht nur zur Weiterverarbeitung in Polyesterfasern, auch der originäre Materialkreislauf "PET-Flasche" kann in vielen Fällen geschlossen werden.

Ergänzende Informationen
Zu berücksichtigen gilt, daß sich PET hygroskopisch verhält und während der Lagerung bis zu 0,5 Gewichtsprozent Wasser aus der Umgebungsluft aufnimmt. Durch hydrolytische Spaltung der Esterbindung kommt es beim Aufschmelzvorgang ohne ausreichende Vortrocknung zu einem gravierenden Abbau des Molekulargewichts und dadurch zu einer deutlichen Reduktion der Werkstoffeigenschaften bzw. der Viskosität.

An Faserabfällen haftendes Spinnöl bereitet zusätzlich große Probleme. Das bei der Herstellung benötigte Schlichtöl ist in der Regel thermisch nicht stabil und zersetzt sich während der erneuten Verarbeitung. So bilden sich Gaseinschlüsse, die Faserabrisse an den Spinndüsen verursachen.

Prozeßerschwerend wirkt sich auch ein charakteristisches Verhaltensmerkmal in der Aufwärmphase von PET aus. Der Kristallisationsbereich liegt zwischen 120 und 160°C, dabei ist der Werkstoff klebrig und neigt zum Festkleben. Diese Eigenschaft kann bei herkömmlichen Vortrocknern bzw. Kristallisationsgeräten Probleme verursachen.

Bild: EREMA RGA 100 VSV-TE mit Schneidverdichter-Vakuumsystem: Die Verdampfungsintensität der meisten Spinnöle sowie von Wasser erhöht sich sprunghaft.


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